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wohnbund e.V. Fachtagung 2023 – Programm (Anmeldung geschlossen)


„Unter vielen Dächern“ – 40 Jahre wohnbund!

Seit 40 Jahren setzt sich der wohnbund e.V. als Netzwerk von Fachleuten und Praktiker:innen für selbstverwaltete Wohnformen und die Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Wohnens ein. 2023 feiert er sein Jubiläum in Verbindung mit seiner jährlichen Fachtagung. Diese widmet sich dem Thema von „Dachstrukturen“ im gemeinwohlorientierten Wohnungsbau: Wie können einzelne Wohnprojekte von administrativem Aufwand entlastet und eigentumsrechtlich abgesichert werden, ohne ihre Autonomie einzubüßen? Lösungsansätze wie Dachgenossenschaften oder das Mietshäuser Syndikat werden seit den 1980er-Jahren diskutiert und praktiziert. Auch größere Genossenschaften stellen sich mancherorts als Dach für selbstverwaltete Projekte zur Verfügung.

Was hat sich in den letzten Jahrzehnten bewährt? Und wie wirken sich aktuelle Herausforderungen – hohe Bodenpreise, steigende Bau- und Kapitalkosten – auf die Arbeit unterschiedlicher Strukturen aus? Diesen und weiteren Fragen möchten wir uns im November gemeinsam mit Expert:innen und Aktiven nähern – und 40 Jahre wohnbund und das bisher Erreichte gebührend feiern!


Feierliche Eröffnung: Donnerstag, 23. November (öffentlich)

Programm:

  • 18:00: Ankommen / Get-together
  • 18:30: Begrüßung und Einführung in das Tagungsprogramm
  • 19:00: Podiumsdiskussion „Welche Strukturen braucht der gemeinwohlorientierte Wohnungsbau?“ mit
    • Hanna Steinmüller, MdB
      • Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen
      • Berichterstatterin für Wohnungspolitik der Grünen Bundestagsfraktion
  • Anschließend Empfang mit Getränken und Häppchen
  • 18:00 Uhr – open end, Studierendenhaus (Festsaal), Mertonstr. 26-28, Frankfurt am Main
  • Kostenlos, öffentlich, keine Anmeldung erforderlich
  • Begleitprogramm: Ausstellung der Wettbewerbs-Beiträge des Stadtfinder-Award 2023.

Fachtagung: Freitag, 24. November

  • 11:00-19:00 Uhr, Studierendenhaus, Mertonstr. 26-28, Frankfurt am Main
  • Kostenpflichtig für Nichtmitglieder (30 €), Mittagessen und Kaffee inklusive, Anmeldung erforderlich

Programm:

  • 10:30-11:00 Uhr: Ankommen bei Kaffee und Tee
  • 11:00-12:30 Uhr: Begrüßung, Jubiläumsauftakt und inhaltliche Einführung
    • „40 Jahre wohnbund – 40 Jahre Wohnungsfrage“
    • wohnbund-Gründungsmitglieder diskutieren in der Fishbowl
  • 12:30-13:30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen (Catering, Festsaal)
  • 13:30-15:30 Uhr: Workshop-Phase 1
Workshop 1: Wohnen in Dachgenossenschaften = bezahlbar und selbstverwaltet?

Viele selbstorganisierte Wohnprojekte gründen sich als Genossenschaft. Diese Rechtsform kann den sicheren, bezahlbaren und partizipativen Wohnraum bieten, den die Mitglieder sich wünschen. Doch wird für jedes Projekt eine eigene Genossenschaft gegründet, werden Ressourcen, Wissen und Infrastruktur nicht effizient genutzt. Langjährige Lernprozesse und der jedes Mal erforderliche Aufbau von Rechtsform und Strukturen bindet Kräfte, die anderswo dringend benötigt werden. Eine Lösung sind Dachgenossenschaften, welche viele Häuser, Wohnprojekte und Menschen unter ihrem Dach vereinen. Ein einmal gegründetes Unternehmen kann dabei Verwaltungsarbeit professionalisieren, Skaleneffekte nutzen und am Wohnungsmarkt schnell handeln – idealerweise ohne den Bezug zur basisdemokratischen Entscheidungsfindung zu verlieren. Der Workshop widmet sich den Fragen, welche unterschiedlichen Dachgenossenschaftsmodelle es gibt, was es bei der Gründung und im laufenden Betrieb zu beachten gilt.

Inputs von:
– Katarina Rakic & Maximilian Hellriegel, SoWo Leipzig eG
– Axel Burkhardt & Julia Hartmann, Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen eG
– Melanie Schreiber, DachGeno RheinMain eG iG
– Heike Skok, Wogeno München eG
– Moderation: Renate Berg

Workshop 2: Selbstverwaltete Wohnprojekte und Beteiligungsmodelle in großen Genossenschaften

Nicht immer muss eine neue Wohnprojekt-Initiative eine eigene Rechtsform gründen. Manche bestehenden größeren Genossenschaften kooperieren mit selbstverwalteten Wohnprojekten. Für die Gruppe besteht der Vorteil darin, einen professionellen Partner für das Projekt zu haben. Doch wie kann eine solche Kooperation aussehen und wie ist das Verhältnis von Autonomie des Projekts zu Eingliederung in die bestehende Genossenschaft? Wie verhält es sich mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz in Genossenschaften? In diesem Workshop besprechen wir unterschiedliche Beteiligungsmodelle zwischen Wohnprojekten und größeren Wohnungsunternehmen mit Inputgeber:innen von beiden Seiten.

Inputs von:
– Max Bräutigam, Doppelpunkt Unterliederbach e.V. (Wohnprojekt in Kooperation mit der WBG eG)
– Peter Finke, Bauverein der Elbgemeinden eG (Projekt: Gemeinsam in der Genossenschaft)
– Guido Schwarzendahl, Bauverein Halle & Leuna eG
– Moderation: Tobias Bernet

Workshop 3: Ein Dach fürs ganze Quartier: Stadtteilgenossenschaften

Auf Quartiersebene kann noch viel mehr organisiert werden als nur das Wohnen. Energie, Ernährung, Mobilität oder Gesellschaftsräume können über das eigene Haus hinaus gedacht werden. Eine quartiersweite Zusammenarbeit kann einen Mehrwert für alle schaffen und die Verwaltung dieser Infrastrukturen effizienter und einfacher machen – die gesamte Nachbarschaft profitiert. Mit der Betrachtung von Quartieren als Organisationseinheit eröffnen sich neue Wege hin zu sozial und ökologisch integrierten Nachbarschaften. Welche Ansätze gibt es in diesem Bereich bereits? Wie versuchen Initiativen die unterschiedlichen Bereiche zusammenzudenken? Was können wir von bestehenden Initiativen lernen? Hierüber sprechen wir mit denjenigen, die es bereits versuchen.

Inputs von:
– Carola Kochner, Neustart Tübingen: solidarisch leben + wohnen eG
– Felizitas Mussenbrock-Strauß, GeQo eG München
– Robbi Reisewitz, LeNa Basel
– Christoph Packhieser, Stadtplanungsamt Frankfurt am Main
– Moderation: Sara Schmitt Pacifico

  • 15:30-16:00 Uhr: Kaffee und Kuchen
  • 16:00-18:00 Uhr: Workshop-Phase 2
Workshop 4: Ohne Boden keine Dächer

Eingeschränkter Zugriff auf Flächen, hohe Bodenpreise, zerstückelte Besitzverhältnisse und die Macht der Investor:innen machen die Entwicklung von gemeinwohlorientierten Projekten schwierig. Hinzu kommt die Frage der Flächenversieglung, die sich bei Neubauprojekten immer wieder stellt. Haben wir jedoch keinen Zugriff auf Flächen, kommen auch die besten Dachstrukturen an ihre Grenzen. Wie kann Boden demokratisch verwaltet werden? Welche Akteure und Regularien braucht es dazu? Welche Strategien verfolgen Kommunen? Und welche Rolle spielt hier die Eigentumsfrage und wie können wir sie „lösen“? Darüber sprechen wir mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen der aktiven Bodenpolitik.

Inputs von:
– Katharina Wagner, Amtsleiterin Amt für Wohnungswesen Frankfurt am Main
– Jörn Luft, Stiftung trias
– Birgit Kasper, Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.
– Sascha Gajewski, stadtraum5und4, Netzwerk Immovilien e.V.
– Moderation: Katrin Brandt

Workshop 5: Dachstrukturen im ländlichen Raum

Selbstverwaltete Wohnprojekte gibt es im ländlichen Raum viele. Hier sind die Immobilienpreise oft niedriger. Das macht die Realisierung von Wohnprojekten zwar etwas einfacher, dafür haben Wohnprojekte auf dem Land mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Auch in weniger besiedelten Regionen stellt sich die Frage, wie viel lokale Selbstverwaltung im Ehrenamt sinnvoll ist und welche Aufgaben womöglich an eine Dachstruktur abgegeben werden können. Daher möchten wir uns in diesem Workshop anschauen, welche Ansätze zu Dachstrukturen im ländlichen Raum es bereits gibt und welche noch gebraucht werden.

Inputs von:
– Sonja Menzel, innova eG
– Bernhard Hille & Jim Brose, TraWo eG: Solidarische Wohnungsbaugenossenschaft Salzwedel
– Michael Stellmacher, Dezentrale – Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen
– Moderation: Afra Höck, Landesberatungsstelle gemeinschaftliches Wohnen in Hessen

Workshop 6: Blick über die Grenzen

Auch im benachbarten Ausland gibt es neue Bemühungen um lebendige Dachstrukturen für den genossenschaftlichen Wohnungsbau. In der Schweiz und Österreich besteht nach wie vor eine gesetzliche Wohnungsgemeinnützigkeit und Unterstützungsangebote von Trägern der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft, auf die neue Projekte zurückgreifen können. Mit Gästen aus Wien und Basel blicken wir auf den Erfahrungsschatz, den dortige Initiativen bereithalten.

Inputs von:
– Dr. Raimund Gutmann, wohnbund:consult Wien
– Vedrana Žalac, WBG Nordwestschweiz – Regionalverband der gemeinnützigen Wohnbauträger
– Moderation: Tobias Bernet

  • 18:00-19:00 Uhr: Synopse und Abschluss mit Constance Cremer (Stattbau Berlin)

Jubiläumsfeier: Freitag 24. November (Abends)

  • Ab 20:00 Uhr: Jubiläumsfeier: 40 Jahre wohnbund mit Essen und Getränken
  • Kostenpflichtig (20 € vor Ort), Essen und Trinken inklusive, Anmeldung erforderlich

Mitgliederversammlung: Samstag, 25. November
(für wohnbund-Mitglieder)

  • Mitgliederversammlung, 11:00-13:00 Uhr, Studierendenhaus (Festsaal), Mertonstr. 26-28, Frankfurt am Main
  • Mittagessen (inklusive)
  • Anschließend Führung über den Kulturcampus Bockenheim

Unterkunft

  • Es steht ein begrenztes Abrufkontingent bei einem Hotel am Westbahnhof zur Verfügung. Bezahlen müssen Sie die Unterkunft selbst. Informationen dazu erhalten Sie nach Anmeldung.
  • Es kann in Frankfurt mitunter erheblich günstiger sein, wenn sie bei den einschlägigen Buchungsseiten oder bei den Hotels direkt buchen, am besten weit im Voraus.
  • Für den kleinen Geldbeutel haben wir die BDP Jugendgästeetage gebucht. Dort stehen 10 Stockbetten zur Verfügung, die für 10 €/Nacht über uns gebucht werden können. Bitte kontaktieren Sie uns unter info@wohnbund.de

Weiteres

Sollte die Teilnahme an den Programmpunkten aus irgendeinem Grund finanziell schwer zu bewältigen sein, wenden Sie sich bitte an info@wohnbund.de und wir finden eine Lösung.

wohnbund e.V., Netzwerk Frankfurt und die Stadt Frankfurt freuen sich auf eine spannende Tagung!

27.09.2019: Wohnprojekte-Tag NRW 2019 in Gelsenkirchen

Wohnen wird teurer, auch beim gemeinschaftlichen Wohnen. Insbesondere die Baupreise steigen, aber es sind auch Standards und Ansprüche an das Wohnen werden zu Kostentreibern. Insbesondere für Initiativen mit gemischter Vermögens- und Einkommensstruktur ist dies eine besondere Herausforderung. Die kostengünstige Realisierung von Wohnraum ist aber letztlich für alle Gruppen wichtig. Der gemeinschaftliche Ansatz hat viel Potenzial, Wohnraum kostengünstig zu erstellen. Beim Wohnprojektetag wird berichtet, wie mit  Kosten bei Projekten in eigener Trägerschaft umgegangen werden kann.   mehr